Grand Canyon -Majestic as fuck!!!

Unser kommendes Ziel wird uns aus den Latschen hauen: der Grand Canyon!! Weil wir die knapp 600 Meilen (960km) nicht an einem Tag runter rocken wollen, da wir eher im chilligen Roadtrip-Modus fahren möchten, verteilen wir den Trip auf zwei Tage. Am ersten Tag begleitet uns die berühmte Route 66 ein bisschen und NATÜRLICH fahren wir  diese auch entlang. Nach einigen Stunden bevorzugen wir dann aber doch den Highway, der für unsere Peggy viel angenehmer zu fahren ist. Wir legen einen kurzen Stop bei Elmars Bottle Tree Ranch ein und essen in einem mexikanischen Diner das auf der Reise mit Abstand widerwertigste Essen... In Bullhead City haben wir dann unsere Premiere, wir schlafen zum ersten Mal in unserem Van. Und wie wir eben so sind, springen wir direkt ins kalte Wasser und schlafen auf dem WalMart Parkplatz. Die Supermarktkette erlaubt das in ganz USA. Naja, eigentlich eher so inoffiziell, denn wenn die Polizei kommt, muss man weg. Aber gut, dass die Besseres zu tun haben, die Camper am Parkplatz sind eher ihre kleinste Sorge. Unser Nachtlager befindet sich direkt an einer viel befahrenen Straße und die grellen Lampen sorgen für extra romantische Stimmung im Van. Doch der Schlaf ist so richtig erholsam und der nächste Morgen startet mit einem gesunden Frühstück frisch vom Walmart. Yummi! Vorteile bei so einer Walmart-Parkplatz-Aktion: Es ist kostenlos und teilweise haben die Supermärkte 24h geöffnet. Wen man nachts also nicht schlafen kann, kann man sich wunderbar die Zeit beim Shoppen vertreiben. Doch Obacht!: Wer die zum Teil kuriosen Kunden nicht verkraftet und den Übergewichtigen auf ihren motorisierten Einkaufswägen (mit Hupen!!!) zwischen den Regalen nicht rechtzeitig ausweichen kann, sollte von einem Besuch ablassen ;-D . Eins können wir versichern: JA, es stimmt. Die Vorurteile sind alle wahr! Leider werden auch wir die kommenden Wochen Teil dieser Supersize-Community.

Am zweiten Tag sind wir fasziniert von der unendlichen Weite, die die USA zu bieten hat! Man fährt STUNDEN und hat immer noch dieselbe Aussicht! Für den heutigen Abend haben wir uns den Fred-Feuerstein-Campingplatz südlich des Eingangs des Nationalparks ausgesucht. Ohne Scheiß jetzt. Only in America. Domi zaubert noch schnell ein feines Dinner auf unserem tragbaren Gasherd. Sorry Fred, Holzkohle ist leider out. Als die Sonne weg ist, merken wir wie frisch es hier oben doch ist, wir befinden uns nämlich auf über 1800m. Ja wir sind noch nicht so wirklich aklimatisiert und frösteln ganz schön bei diesen Temperaturen. Ein Pulli, Jogginhose und die Kapuze retten uns hoffentlich vorm Erfrieren. Der nächste Morgen startet früh, denn wir haben einen Plan: SONNENAUFGANG. Richtig, wir versuchen es mal wieder, zum vierten Mal während des Trips. Noch schnell ein Stoßgebet, dass dieses Mal wirklich alles klappt. 

Der Wecker klingelt um 4:30Uhr. Wer von uns beiden hatte doch gleich nochmal diese grandiose Idee, so früh aufzustehen?! Wir hoffen, dass es sich dieses Mal wirklich lohnt. Wir reiben uns den Schlaf aus den Augen, schlagen die Bettdecke zurück und starten noch völlig müde in der Dunkelheit den Motor. Peggy startet widerwillig und wir fahren in völliger Stille die letzten 30 Meilen bis zum South Rim des Grand Canyon. Vor uns ist es flach und unsere Erwartungshaltung ist eher winzig, weil wir gedacht hatten, zumindest aus wenigen Kilometern Entfernung die ein oder andere Gesteinsformation ausmachen zu können..

Als wir am Parkplatz parken macht sich dann doch Aufregung breit. Der Grand Canyon, der bei jedem Fernweh weckt! Wir können es kaum erwarten, diese 450km (!!!) lange Schlucht endlich zu Gesicht zu bekommen. Auf den letzten hundert Meter zur Aussichtsplattform „Mather's Point“ begegnen wir einigen Elchen, die hier im Nationalpark beheimatet sind. Als wäre das nicht schon genial genug, stehen wir kurze Zeit später am riesigen Abgrund. Deswegen konnten wir also keine Felsen ausmachen -wir waren auf einem nahezu perfekt geraden Plateau, durch das sich der Canyon wie eine tiefe Furche zieht. Wir sind überwältigt. Dann geht die Sonne am Horizont auf und die rötlichen Felswände erstrahlen im Licht. Stück für Stück verschwindet die Dunkelheit aus der riesigen Schlucht. Das Ausmaß können wir allerdings nicht greifen. Der Colorado River am Boden des Canyon sieht von hier oben wie ein kleiner Bach aus. Der Fluss, der sich mit einigen Nebenflüssen immer weiter seinen Weg durch die Gesteinsschichten gebahnt hat und dem Grand Canyon sein heutiges Gesicht gegeben hat, ist meilenweit von uns entfernt und schaut geradezu harmlos aus. Wir spazieren entlang des Trails am Canyonrand bis zum Yavapai Point. Wir sind erstaunt wie menschenleer es hier doch ist, haben wir uns schon auf Schlimmeres eingestellt. Wir haben nämlich das Wochenende erwischt, an dem alle Nationalparks kostenlos sind. Wir schauen und staunen uns die Augen raus, Domi ist das erste Mal bei der Besichtigung einer "Attraktion" tatsächlich sprachlos. Wir sind so vertieft, dass wir den Hunger gar nicht merken. Zurück am Parkplatz frühstücken wir endlich, bevor wir entlang des Desert View Drive nach Osten fahren. Der Grand Canyon ist bis zu 1800 Meter tief und die gegenüberliegende Nordklippe ist "nur" maximal 30km entfernt, Luftlinie. Da wir den freien Eintritt noch für den Bryce Canyon nutzen wollen, müssen wir genau auf die gegenüberliegende Seite. Allerdings gibt es keine Brücke über die Schlucht und das bedeutet eine Fahrt von mehreren hundert Kilometern - wir machen uns lieber sofort los!

Natze & Domi



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