Koh Phangan - Hello again!

Leider müssen wir Koh Tao verlassen, die Reise muss ja weiter gehen. Nächster Stop lautet: Koh Phangan, die Insel, auf der Natze vor genau zwei Jahren schon war und die Idee der „Auszeit“ entstand. Eigentlich DIE Insel, auf die sie die ganzen Monate der Reise unbedingt wieder hin zurück wollte und Domi doch unbedingt alles zeigen wollte. Doch anstatt voller Freude sind wir ein wenig wehmütig, da uns Koh Tao unerwartet geflasht hat. Aber alles jammern hilft nichts, ab auf die Fähre, mit wieder gefühlt tausend Anderen. Ach ja, fast vergessen. Wie passend, die Fullmoon Party steigt ja in zwei Tagen, da wollen wir ja hin, denn das wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen!

Da aufgrund dessen die ganze Insel ausgebucht sein wird, haben wir uns in weiser Voraussicht einen Bungalow vorgebucht, das „Haad Salad Resort“, im Nordwesten der Insel, weit weg vom lauten Partyvolk.

Als wir auf Koh Phangan ankommen, wartet schon der Besitzer der Bungalowanlage auf uns, denn: „Free Pick-up“ ist mit inbegriffen. Geilio, das hatten wir schon lange nicht mehr. Die Rucksäcke werden hinten auf der Ladefläche verstaut und wir setzen uns direkt dazu. Innen sitzen? Nö, wir wollen den Fahrtwind auf der Ladefläche genießen und nicht mit der AC-Luft zugeströmt werden. Der Besitzer findet es leicht merkwürdig, aber lacht und gibt uns noch zwei Sitzkissen. So sind sie, die Thais, immer lächeln und freundlich sein, Diskussionen aus dem Weg gehen. Wir brauchen eine knappe halbe Stunde, um vom südwestlich gelegenen Pier bis zu unserer Unterkunft zu kommen. Koh Phangan ist doch ein enormes Stückchen größer als Koh Tao und zudem führen die Straßen über steile, enge und kurvige Hügel. Es geht also hoch und runter bis wir am Haad Salad Beach angekommen sind, der Teil der Insel, der als „Geheimtip“ gehandelt wird und im Gegensatz zum partywütigen Süden eher ruhig, natürlich und entspannt ist.

Hier erwartet uns ein wunderhübscher Bungalow, mit eigenem Balkon und das für nicht einmal 20Euro pro Nacht. Das ist sogar der „erhöhte“ Preis aufgrund der Fullmoon Party. Wir haben erstmal für zwei Nächte gebucht, da wir eigentlich geplant hatten, später wieder in den Süden zu ziehen. Doch die Anlage und die Gegend gefallen uns so gut, dass wir für ein paar Tage verlängern.

Wie immer erkunden wir als erstes die Gegend um uns herum. Der Ort selbst ist schnell durchlaufen, er ist eher klein und besteht aus vielen kleinen Bungalowanlagen, drei Restaurants, einer Reggae Bar, einer Tauchschule und drei Supermärkten, die sich alle an eine Straßenkreuzung zwängen (WARUM?!). Wir sind hungrig und lassen uns in einem Restaurant direkt in der Bucht nieder. Mit den Füßen im weißen, weichen Sand und dem Blick auf strahlend blaues Meer genießen wir unsere Thai Kokossuppe.

Da die Insel so groß ist brauchen wir natürlich wieder einen Roller. Den können wir uns easy und für wenig Geld vom Besitzer leihen, dieses Mal werden allerdings wieder Fotos gemacht ;-) Den nutzen wir direkt am Abend, um in den nächsten 7Eleven zu fahren, Frühstück für die nächsten Tage und Wasser müssen gekauft werden. Natze erinnert sich, dass einer weiter im Norden in einem größeren Ort ist. Wir brauchen circa 20 Minuten, in ihrer Erinnerung war das alles irgendwie viel näher :-D [Natürlich entdecken wir ein paar Tage später einen anderen 7Eleven, der etwa die Hälfte entfernt liegt...]Einkaufen mit leerem Magen ist so eine Sache für sich, deshalb halten wir auf der Rückfahrt die Augen offen und werden nicht enttäuscht, als wir eine, zwischen Palmen leicht abseits der Straße, versteckte Ansammlung von Bambus-Pavillons entdecken. Wir lassen uns von der Abgelegenheit und den leeren Tischen nicht abschrecken, ganz im Gegenteil, werfen einen Blick auf die Speisekarte und sind von den Preisen beeindruckt. Koh Tao war zwar wunderschön, aber die Preise hatten es teilweise wirklich in sich. Wir setzen uns unter ein gemütlich beleuchtetes Pavillon und bestellen wild drauf los, denn für diesen Preis erwarten wir kleine Portionen. Tja, haben wir uns leider getäuscht. Die freundliche Thai Mama in der Küche nimmt sich ihre Zeit, alles mit viel Liebe zuzubereiten, aber wie könnte so etwas selbst mit Hunger stören? Die Portionen sind riesig und SO LECKER! Die mit Abstand authentischste thailändische Küche auf unserer Reise! Wir sitzen Stunden hier und schlemmen uns ins Paradies. Die bescheidene Köchin (und gleichzeitig Kellnerin) schaut begeistert zu und freut sich riesig über ihr saftiges Trinkgeld. Wohlverdient! Hier werden wir wohl noch öfter landen! Natürlich darf man einen so hochgelobten Restaurantbesuch nicht geheim halten: When on Koh Phangan, eat at „Nuy Thai Food“! Get the reference? ;) Umso lieber geht uns diese Empfehlung über die Lippen, als wir beim zweiten Besuch den Rest der Familie auf einem Roller ankommen sehen – Vater, Tochter und zwei Kleinkinder, alle auf einen Roller gequetscht. Zusammen mit der sehr kleinen Bambushütte hinter dem Restaurant ist das ganz sicher ein sehr einfaches Leben und die etwas versteckte Lage reißt auch sicher kein großes Geschäft raus. Also weitersagen und nicht verpassen ;)

Das erste Ziel am nächsten Tag ist der Mae Haad Beach. Hier haben sich Natze und ihre Freundin Jula damals in einen Bungalow direkt am Strand eingemietet und unvergessliche Tage erlebt. Mae Haad ist der nächste Strand nördlich von uns. Hier kann man als direktes Beispiel erkennen, wie schnell der Tourismus Thailand verändert. Natürlich sagen wir das, während wir selbst Touristen sind. Aber die großen All-Inclusive Bunker müssen unserer Auffassung nach doch bitte nicht mitten ins Paradies geknallt werden. Wir kommen dort nach kurzer Rollerfahrt an einem laut Natze völlig verändertem Ort an: Wo früher (vor nur ZWEI Jahren...) einige hundert Meter hinter dem Strand noch Einheimische gewohnt haben, entstehen gerade mehrstöckige Betonbunker. Der damals so einsame und wunderschöne Strand hat sich in eine Oase für Partybars und Exklusivbungalows direkt am Wasser „etabliert“. Wir suchen und finden ganz am Ende des Strandes gelegen die alte Unterkunft von Natze und Jula und sie stellt beruhigt fest, dass sich bis auf Kleinigkeiten wenig am Ambiente verändert hat. Naja, außer dass die Preise echt saftig geworden sind.... Natürlich müssen wir hier eine Kokosnuss trinken, das Feeling ist viel zu verlockend. Der Tattoo Artist, der Nathalie damals das Sak-Yant Emblem am Rücken gestochen hat, erkennt das Motiv an ihr sofort und zeigt ihr begeistert, dass seit damals ein Foto von ihr die Wand des (offenen) Tattoostudios ziert.

Wir erkunden noch die Gegend auf der Suche nach einer Reggaebar, die Natze im Gedächtnis geblieben ist und stoßen auf eine andere, aber nicht weniger schlechte Location, die "Mae Haad Tree House Bar". Hoch über dem Mae Haad Beach bewundern wir auf einer Holzterrasse mit Bier und Pina Colada einen atemberaubenden Sonnenuntergang – lediglich diese sch**ß Betonbauten sind echt ein Dorn im Auge! Nichtsdestotrotz – haben wir erwähnt, dass die Reggaebar einen Pool und eigenen DJ für nur eine handvoll Gäste bietet? Ziemliche Ansage hier! Deshalb kommen wir auch hier her zurück und verbringen hier den ganzen Tag mit chillen, Fruitshakes trinken und Blog schreiben. Mit so einer Aussicht, geht das wie ganz von alleine. Hier haben wir auch gleich zwei mal richtig geile Sonnenuntergänge beobachten können.

Der Tag der Fullmoon Party ist gekommen. So richtig wilde Partylaune will bei uns zwar noch nicht aufkommen, aber mit ein paar Drinks wird das sicherlich gleich anders. Wir hören uns in unserem Örtchen um und müssen auch gar nicht lange suchen. Alle drei Supermärkte haben an der Straße bereits tagsüber Stände mit den klassischen Rum/Cola/RedBull-Shot Getränke Kombinationen aufgebaut, alles zu kleinem Preis in Eimern. Daher also das kultige Eimersaufen in Thailand. Das kann was werden. Die Taxipreise bis runter in den 45min entfernten Ort sind vereinheitlicht, diesmal also kein Verhandeln. So befinden wir uns abends mit zwei Schweden, einem amerikanischen Geschwisterpärchen und einem bulgarischen Paar auf der offenen, mit Sitzbänken ausgebauten, Ladefläche eines Pick-ups, hierzulande Taxi genannt, jeweils einen Eimer in der Hand auf dem Weg in Richtung Partystrand, Haad Rin. Es wird gelacht, gequatscht und getrunken und als wir am Strand vor der Party ankommen, muss schon der zweite Eimer her. Das Red Bull lassen wir aus der Mischung mal weg – die Konzentration in den Bull Shots in Asien ist doppelt so hoch wie die vom EU Parlament zugelassene Menge – sonst würde das in einem sehr starken aber kurzen Rausch mit anschließendem Kotzgelage enden. Das wollen wir natürlich nicht. Also erst einmal ab an einen „Paintstore“, kleine Buden, die am Straßenrand bunt fluoreszierende Farben verkaufen. Wir pinseln uns eine geschlagene dreiviertel Stunde damit an und leeren nebenbei den zweiten Eimer. Kurz noch für ein Selfie posen und los geht’s, runter zum gnadenlos überfüllten Kultstrand. „Heute Nacht machen wir bis zum Sonnenaufgang, das ist absolutes must-do auf der Fullmoon!“ Ok, geht klar Natze. Hier steht Bar neben Bar neben Bar, jede mit eigener Musik. Wir eimern direkt rein ins Gedränge und zappeln zu den hundert verschiedenen DJs am Strand ab, machen Bekanntschaft mit ein paar durchgeknallten Indern bis, wer hätte es gedacht, auf einmal Natze um Gnade vor noch mehr Alkohol fleht! Ihr sei nicht mehr nach feiern, sie glaubt sie müsse heim. Na das waren ja ultimative 30 Minuten! Aber da sie mehr fällt als steht ist das wohl die beste Entscheidung. Und schon verschwindet sie im nächsten Pick-up Taxi, mit Tüte in der Hand. Domi macht noch bis Sonnenaufgang mit zwei weiteren Eimern und jeder Menge Elektro durch. Die Party kann richtig was, ein ikonisches „FULL MOON PARTY“ Schild brennt am einen Ende des Strandes über der Menge, es gibt alle erdenklichen Arten von Alkohol und sogar manche Bars, die ganz offen Psychodelika verkaufen. Die typischen Feuershow Gruppen sind natürlich auch da und die Abwechslung in der Musik ist mehr als genug. Die Kehrseite ist dann leider morgens, dass der Plastikmüll von vermutlich tausend Partygästen im Meer schwimmt und der Strand zu einer einzigen Kotzwiese mit vereinzelten Bierleichen geworden ist. Die Burschen stellen sich wadentief nebeneinander ins seichte Wasser und pissen aufgereiht dem Sonnenaufgang entgegen, während zwei Meter weiter eine leicht bekleidete Pokahontas im Wasser tanzt und sich kurzum entschließt, in dieser fischleeren gelben Cocktailbecher-Brühe ein Erfrischungsbad zu nehmen. Fast wie ein tropisches Oktoberfest ohne Mindestalter und ohne Tracht. Und ohne wenigstens ein breites Bojen Netz zum auffangen von dem ganzen Dreck. Aber das scheint hier niemanden wirklich zu interessieren. Die Party steigt logischerweise einmal monatlich, also eine ziemliche Umweltverschmutzung alles in allem. Eine großartige Unterhaltung waren dann doch noch die Gesichter der armen, unwissenden Touristen, die morgens mit ihrem Hund an dem breiten Strand joggen gehen wollten! Da kommen glatt dunkle Koh Rong (Kambodscha) Erinnerungen wieder hoch. Das ganze kann man also mal gemacht haben, ist aber weniger toll als erwartet. Lieber ab nach Hause und ausschlafen. Der kommende Tag bringt Massage am Strand und Fruitshakes mit sich, so lässt sich ein Kater ideal abarbeiten.

Vor lauter zeitlosen Tagen und dem Fakt, dass hier auch am Wochenende alles offen hat, fällt uns wenige Tage später gleißend ein: heute ist Domi's Geburtstag! Fast vergessen! Wir machen es ganz wie bei Natze's Geburtstag auf den Andamanen und halten es einfach im Paradies :) Ein geniales Abendessen beim Lieblings-Italiener vorn an der Ecke; der macht echt alles live und frisch, hat sich sogar seinen eigenen Pizzaofen importieren lassen! Was für eine willkommene Abwechslung nach Monaten voll Curryreis. Weil wir ja unser gesamtes Hab und Gut auf dem Rücken tragen müssen und bereits alles notwendige besitzen, halten wir es mit Geschenken recht selten. Nach kurzem Sprint zum Shop nebenan gibt’s dann doch noch eine Bambusmatte für die Liegequalität am Strand :)

Die Tage fangen an ineinander zu verschwimmen, zwischendurch sogar buchstäblich, als die Insel von einem ordentlichen Sturm heimgesucht wird und unser gesamtes Resort unter Wasser stellt. Als es wieder aufklärt, fahren wir auf die andere Seite der Insel, nach "Thong Nai Pan Noi" was in fast zweistündiger Fahrt endet. Mit wunden Hintern genießen wir die Nordost Strände und die etwas schickeren Orte. Die eigentliche Show ist aber die Fahrt dorthin und wieder zurück. Durch saftigen Dschungel vorbei an Riesenbäumen, hin und wieder taucht ein kleines Café am Rande der Straße auf. Hier hat der Tourismus trotz den Resorts noch nicht so einen großen Einfluss auf die Natur, wir hatten eher das Gefühl, dass sich beides ganz gut Seite an Seite arrangieren lässt!

Abends entdecken wir ein unglaubliches Restaurant mit erstaunlich guter Küche aus dem nahen Osten – natürlich mitten im Yoga Hotspot der Insel. Hier läuft alles barfuß, in Einigkeit mit der Umwelt, mit leichtem Hanf bekleidet und sehr selbstüberzeugt rum. Aber warum nicht, solange das Essen richtig was kann!

Die kommenden Tage verbringen wir viel auf dem Roller und erkunden die Insel, fahren von Strand zu Strand, lassen uns in den unterschiedlichsten Bars nieder, genießen die Sonnenuntergänge und verausgaben uns bei Wanderungen zu Aussichtspunkten über Koh Phangan.

Der Leela Beach im Süden der Insel liegt direkt neben dem berühmten Haad Rin Beach. Allerdings haben diese beiden bis auf die Lage überhaupt nichts gemeinsam. Es handelt sich hier um einen schicken, weißen Sandstrand in absoluter Ruhe gelegen, umringt von Palmen so weit das Auge reicht. Domi genießt sein Schattenplätzchen unter einem der vielen Bäumchen, während Natze sich wieder die volle Sonne gibt.

Nach so vielen Tagen am Strand und faul sein, reicht es uns allerdings nach zwei Stunden auch schon wieder und wir wollen uns ein bisschen mehr bewegen, als nur vom Bungalow auf den Roller und die paar Meter zum Strand. Wir fahren in die Mitte der Insel, denn dort soll es die schönsten Wasserfälle Koh Phangans geben. Leider erleben wir eine kleine Enttäuschung, denn sind wir natürlich voll in der Trockenzeit hier und die Phaeng Wasserfälle sind so gut wie nicht vorhanden. Lediglich die Schilder geben uns Hinweise, dass genau hier sich ein Wasserfall befinden sollte. Wir entscheiden uns noch ein paar hundert Meter durch den Dschungel weiter nach oben zu gehen. Der Weg ist mehr oder weniger ausgetreten und Seile helfen uns über die schwierigen Passagen, die von Wurzeln durchzogen sind. Nach nicht einmal 15 Minuten haben wir es aber auch schon geschafft und der Domesila Viewpoint bietet einen schönen Ausblick über die grüne Lunge Koh Phangans und bei guten Sichtverhältnissen kann man hier sogar bis auf die Nachbarinsel Koh Samui blicken.

Wir wollen den Tag mit einem Besuch in der berühmten Amsterdam Bar abschließen. Warum sie so heißt, brauchen wir ja nicht erklären ;-P Die Bar wird als riesen Geheimtip der Insel gehandelt und so gut wie jeder Backpacker sollte dort einmal gewesen sein. Na gut, fahren wir hin und schauen uns dieses tolle Teil mal an. Schon der Parkplatz schreckt uns ein wenig ab, er ist vollgestopft mit Autos und Rollern und Massen an Leuten drängen sich auf den Steinstufen, die zur Bar nach oben führen. Wir sind skeptisch, denn ein "Geheimtip" ist das wohl augenscheinlich nicht mehr. Aber wenn der Flair und die Stimmung passt, lassen wir uns davon nicht stören. Oben angekommen erwartet uns allerdings ein Anblick des Grauens. Chillige Reggae Bar?! Das haben wir uns irgendwie anders vorgestellt. Stattdessen finden wir weiße Plastikstühle und einen Betonbau vor, auf dem hunderte Menschen sitzen und auf den Sonnenuntergang warten. Wir brauchen keinen Fuß hinein setzen, denn uns beiden ist sofort klar, dass wir genau DAS hier nicht wollen. Natze schlägt vor, in eine andere Bar zu gehen, die sie 100 Meter weiter vorne ein erspäht hat: "Lass uns die mal auschecken, es kann ja nur besser werden!" Die Top Rock Bar liegt ein wenig versteckt, im Schatten der Amsterdam Bar und wahrscheinlich ist auch der steile Aufstieg ein guter "Filter", denn hier oben geht es deutlich ruhiger zu und ist genau nach unserem Geschmack. Eine Plattform, die in den Hang eines Berges gebaut ist, der Holz-Stil, die vielen Sitzkissen und einige bunte Lampions sorgen für ein ziemlich cooles Feeling. Genau das, was wir lieben und gesucht haben, weniger Leute und eine wunderbare Atmosphäre. Wir haben es einfach gerne ein bisschen gemütlicher und chilliger. Sorry Amsterdam Bar, aber mit diesem Juwel hier, kannst du einfach nicht mithalten. 

Einen weiteren Strand, den wir auf Koh Phangan lieben, ist der Haad Yao und liegt von unserer Unterkunft nur ein paar Fahrminuten weiter südlich. Absolut weißer Sand, der so weiß ist, dass er uns sogar blendet. Der Sand ist der weicheste und feinste, wie an keiner Bucht zuvor. Chillige Beach Bars und Restaurants verteilen sich über den ganzen Strand, bei soliden Beats kann man hier den ganzen Tag verbringen. Ein weiteres Highlight ist hier das Strandschwein, das für viel Aufsehen sorgt. Erst wälzt es sich genüsslich im Sand und wird dann von einem Urlauber mit Eis gefüttert.

Bevor wir uns auf den Weg wieder hinunter Richtung Thong Sala, dem Hauptort Koh Phangans, machen, stoppen wir noch bei einem weiteren Lieblingsrestaurant, das wir beim vorbeifahren entdeckt haben: Mama Pooh`s Kitchen. Wie der Name schon sagt, kocht hier wirklich Mama Pooh selber und ihre ganzen Kinder und auch Enkelkinder helfen fleißig mit. Das Essen ist überragend lecker und die Größe der Portionen haut uns wieder einmal um. Hier wird eben noch mit Liebe gekocht.

Wie sollte es auch anders sein, verbringen wir den Abend wieder einmal in einer Bar, um den Sonnenuntergang zu genießen. Daran werden wir uns wohl nie satt sehen können und wir können gar nicht zählen, wie viele Bilder von den unterschiedlichsten Sonnenuntergängen wir schon geschossen haben. Aber keiner gleicht dem anderen und jeder fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Besonders hier auf Koh Phangan haben wir das Gefühl, dass sie noch spektakulärer sind.

Nachdem wir uns bei Mama Pooh die Bäuche voll geschlagen haben fahren wir also in den Süden. Natze hat noch eine Bar im Gedächtnis, die sich irgendwo dort befinden muss. Und ihre gute Erinnerung lässt sie nicht im Stich. Sie quietscht freudig auf, als sie auf der rechten Seite die "View Art Bar" wieder erkennt. Hier hat sie damals ihren letzten Abend verbracht und sie hätte es nicht für möglich gehalten, jemals wieder hier zu sein. Wenn man nicht weiß, dass die Bar existiert, ist sie wirklich leicht zu übersehen und das ist wohl auch der Grund, dass hier leider so gut wie nichts los ist. Aber hier hat sich Gott sei Dank nichts verändert, es ist noch genauso wie vor zwei Jahren. der Besitzer, offensichtlich ein Bob Marley Verehrer, malt immer noch seine Bilder und der Blick auf das Meer ist der gleiche wie damals (Gott sei Dank unverbaut geblieben). Allerdings gibt es keine Fruit Shakes mehr, sondern nur noch eine Sorte Bier. Wahrscheinlich lohnt sich der Aufwand nicht mehr, da die Gäste ausbleiben und die Bar läuft eben so nebenbei. Daher hier ein kleiner Aufruf von Natze: Leute, wenn ihr auf Koh Phangan seid, bitte fahrt zu dieser Bar! Wenn ihr etwas wirklich authentisches wollt, abseits der Massentouristen und das Koh Phangan-Gefühl in euch aufsaugen wollt, dann ist das der richtige Ort für euch! Solche Orte dürfen bitte nicht aussterben!

Und schon ist auch der der letzte Tag angebrochen. Hierfür haben wir uns etwas ganz besonderes ausgedacht. Wir wollen Koh Phangan von seinem höchsten Punkt aus sehen. Ganze 627 Meter misst der Berg Khao Ra, ein kleiner Witz für uns Bayern natürlich. Hinter einem abgelegenen Hotel mitten im Dschungel geht ein mittelschwerer Pfad über 1,5 Stunden nach oben,. Die Wanderung ist nicht die schwerste die wir bisher gemacht haben, aber diese hohe Luftfeuchtigkeit bringt uns unheimlich ins Schwitzen. Das Wasser läuft uns nur so hinunter, dass wir mit dem Trinken gar nicht nachkommen. Am Gipfel treffen wir einen sehr in die Jahre gekommenen Schweizer, der sich erstaunlich fit gehalten hat, gerade bei der Schwüle hier im Dschungel. Eine Russin in unserem Alter begleitet ihn, die beiden haben wohl zusammen schon viele Wanderungen absolviert und sind sehr eingespielt. Außer uns vier ist hier oben absolut nichts los, lediglich Schwalben schießen uns gekonnt knapp über die Köpfe. Ein mit allen möglichen kleinen Habseligkeiten geschmückter Schrein steht hier als „Gipfelkreuz“. Von hier aus haben wir einen atemberaubenden Ausblick Richtung Nordwesten, auf die Chaloklum Bucht.

Den letzten Abend lassen wir auf einer kleinen Landzunge in der Bar Koh Raham ausklingen. Eine außergewöhnliche Location, versteckt unter Palmen und Bäumen. Die vielen Hängematten und Schaukeln laden zum Chillen und Verweilen ein und geben der Bar ein besonderes Flair. Man merkt, dass wir dem Ende der Hauptreisezeit immer näher kommen, denn es befinden sich auch hier kaum Leute. Ein Chang genießen wir hier noch, bevor wir uns ein letztes Mal auf unseren Roller schwingen und die steilen Serpentinen zu unserem Bungalow zurück fahren.

Der kommende Morgen startet früh, zu früh für uns. Der Besitzer der Unterkunft fährt uns zum Pier hinunter, dieses Mal sitzen wir aber Innen. Ist es uns doch noch ein wenig zu frisch auf der Ladefläche. Wir hoffen, dass wir uns in der Nähe der Fähre noch schnell ein Frühstück besorgen können, doch leider "nada". Ein wenig traurig steigen wir aufs Boot. Traurig, weil wir einerseits einen leeren Magen haben, den wir aber verkraften können, andererseits auch traurig, weil wir wissen, dass sich unsere Zeit auf den wunderschönen Inseln Thailands dem Ende zuneigt. Aber vielleicht auch traurig, weil sich für ein paar Tage unsere Wege wieder trennen. Domi möchte unbedingt noch den Khao Sok Nationalpark erkunden und Natze fährt auf die Westseite Thailands, nach Koh Lanta, wo Magda, eine Freundin aus München, sie schon im Bungalow erwartet.


Natze & Domi